"Weltfriede ist nicht nur möglich sondern unumgänglich"
Gesendet am Dienstag, Oktober 09 @ 11:31:35 CEST
Diese Überzeugung mag angesichts einer leidgeprüften,
konfliktbeladenen Welt erstaunen, vor allem mit Blick auf den
erschütternden Anschlag auf das World Trade Center und der wachsenden
Sorge um die Folgen.
Bereits 1985, im Vorfeld
des Internationalen Jahres des Friedens, wandte sich die höchste
internationale Körperschaft der Bahá'í-Gemeinde, das Universale
Haus der Gerechtigkeit, in einer Friedensbotschaft an die
Völker der Welt. Diese Botschaft - weltweit Staats- und
Regierungschefs sowie Entscheidungsträgern überreicht - nennt die
wesentlichen Voraussetzungen für einen dauerhaften globalen
Frieden. Im folgenden einige kurze Auszüge:
Zum ersten
Mal in der Geschichte ist jedermann imstande, in einer Gesamtschau den
ganzen Planeten mit seiner Vielzahl verschiedener Völker zu
überblicken. Weltfriede ist nicht nur möglich, sondern
unausweichlich. Er ist die nächste Stufe in der Evolution dieses
Planeten - mit den Worten eines großen Denkers: "die Planetisierung
der Menschheit"
Ob der Friede erst nach unvorstellbaren Schrecken
erreichbar ist, heraufbeschworen durch stures Beharren der Menschheit
auf veralteten Verhaltensmustern, oder ob er heute durch einen
konsultativen Willensakt herbeigeführt wird, das ist die Wahl, vor
die alle Erdenbewohner gestellt sind. Universales Haus der Gerechtigkeit
Die Bahá'í-Religion betrachtet die gegenwärtige
Verwirrung in der Welt und den verhängnisvollen Zustand der
menschlichen Belange als natürliche Phase in einem unaufhaltsamen
organischen Prozess, hin zur Einigung der Menschheit in einer einzigen
Gesellschaftsordnung, deren Grenzen die des Planeten sind.
Das
offene Eingeständnis, daß Vorurteil, Krieg und Ausbeutung Zeichen
der Unreife in einem langen historischen Prozeß waren, und daß die
Menschheit gegenwärtig den unvermeidlichen Sturm und Drang ihrer
kollektiven Reifung erlebt, ist kein Grund zur Verzweiflung, sondern
eine Voraussetzung für das gewaltige Unternehmen, eine friedliche
Welt zu bauen.
Rechtsnormen, politische und wirtschaftliche
Theorien sind nur dazu da, die Interessen der Menschheit als Ganzes zu
schützen; nicht aber ist die Menschheit dazu da, für die
unversehrte Aufrechterhaltung eines bestimmten Gesetzes oder Lehrsatzes
gekreuzigt zu werden.
©Copyright 2001, Der Nationale Jugendausschuss der Bahá´í
Religionsgemeinschaft Österreich
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