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Abstract:
Lengthy discussion of the Babis, by a Hungarian Jew who later met Abdu'l-Bahá.
Notes:
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Language: German.

Bab und Babis

by Arminius (Armin) Vambery (published as Hermann Vambery)

published in Meine Wanderungen und Erlebnisse in Persien, pages 73-74, 286-302
Pest, Hungary: Verlag von Gustav Heckenast, 1867

1. Intro bio

Prof. Arminius Vambery was a distinguished Jewish-Hungarian orientalist, born in Duna-Szerdahaly, Hungary c. 1832. He taught himself several languages and in 1852 proceeded to Istanbul, where he earned his living as a language teacher, In 1862-4 he undertook a perilous journey into Central Asia disguised as a darvish, and as a result of his book describing these adventures, he achieved universal fame and acclamation. He was made Professor of Oriental Languages in the University of Budapest and was, until the end of his life, received in the highest social circles throughout Europe. Died 15 Sept. 1913. (From Moojan Momen, The Babi and Bahá'í Religions 1844-1944 Some Contemporary Western Accounts)

2. Uncorrected text

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Von Medizin gelangte er zur Beschreibung der Stadt Zendschans, deren Merkwürdigkeiten und letzte Begebenheiten, von welchen das meine Aufmerksamkeit am meisten fesselte, was er mir als Augenzeuge von der Revolution und dem Strassenkampfe der fanatischen Sekte der Babis erzählte, einer Sekte, von der wir in unserer Reise von Mazendschan ausführlich sprechen werden, und die hier eine bedeutende Rolle spielte. Als wir von dem mit Ruinen dicht bedeckten Aeussern der Stadt Zendschan ins Innere uns begaben, wurde mir jeder Punkt als ein Schauplatz der Heldenthaten jener Wildbegeisterten gezeigt. Hier soll Einer gegen 40 gekämpft,

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dort soll eine übernatürlicbe Gestalt sich gezeigt haben; es war des Ausserordentlichen gar viel, das er über die Babis wusste, doch so viel schien mir gewiss, dass der Kampf hier ein harter war, denn obwohl schon mehrere Jahre seit den Wirren vergangen, so trägt Zendschan doch noch starke Spuren derselben. Auf meinem Wege zum Karavanserai fielen mir am meisten die in der Stadt an vielen Orten erhobenen langen Stangen mit schwarzen Flaggen auf. Es war die ersten zehn Tage des Monats Moharrems, während welchen man im ganzen Islam sich besonderer Festlichkeiten enthalt, hier aber in der Schiitenwelt hält man sich schon einen Monat früher in Trauer und beschäftigt sich blos mit Fasten, £legienrezitirung und Tazie-Beiwohnung. Die Stangen bezeichneten jene öffentlichen Orte, wo letztgenannte theatralische Vorstellung gegeben werden soll und sind auch in den Nachmittagsstunden von einer grossen Masse der Frommen umgeben. Alle Welt sprach von einem berühmten Sänger, der in der Rolle Ali Ekbers sich auszeichnend, heute bei der Tazie des (Jouverneurs debutiren sollte und man kann sich leicht denken, dass ich, kaum im Karavanserai angekommen, nichts sehnlicher wünschte, als derselben beizuwohnen, da die Zeremonie, welche ich im kleinen Nikbeh gesehen, meine Neugierde im höchsten Grade erweckte.

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vernahm, dass Scheich Tabersi, die berühmte Festung der Babia, jener Beiigionsschwibnneri die einst die gam ümgebnng mit Schrecken erfüllten, ancb Uer in der Nähe sei, so hatte ich eine wahre Freude aus dem Munde einiger Angenaseugen über die Kämpfe dieser berühmten Fanatiker spredien sra hören. J% die Sekte der Babi's ist eine seltene Erscheinung in der Kulturgeschichte Persiens und da die Geschichte des Auftretens und Untergdiens dieses notorischen Propheten anch ßkr meine ▼aterUadischen Leser von Interesse sein mag, so wollen wir hier einen kleinen Abstecher machen und während unsere Karavane auf dem Wege nach Sari langsam hinsieht, wollen wir eniihleny wer dieser Bab war, wie er sa so hohem Rufe kam nnd wie er unterging.

Bab und Babi's.

In Schiras lebte 184d ein jonger Hollah, Namens Mirza Ali Mohamed, der durch sanen Scharfsinn, seine Bewandertheit in den heiligen Büchern, sein angenehmes Auessere, seine wohlklingende Stimme nnd sonstige grosse Rednergaben sich schon fruh im Kreise seiner Bekannten hervorthat. Zu diesen Eigenschaften gesellte sich noch der Umstand, dass er als Seid seine Abkunft in erster linie von der Familie des Propheten ableitete nnd die doppelte Achtung vor sriner Indiyidnalitttt sowohl als vor seinen Fähigkeiten hat das von Natur aus erhitzte Gemüth des jungen Mollahs auf gar sonderbare Gefühle der Selbstbewonderang andSelbstübenchätBong gebracht. Sich nicht begnügend mit dem gewöhnlichen Lauf der Studien, welchen die Religionsgelehrten in Fernen obliegen, fing er schon frühzeitig an sich mit Rumuzat d. h. verborgenen Wissenschaften an beschäftigen,

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verkehrte viel mit Gebern, Juden und Armeniem und da er, mit dem alten Zustande der Dinge nnsnfrieden, stets im Grübeln naeh Nenem und Ausserordentlichem sich vertiefte, da er mit einem Worte im Wahne seiner Grösse auch mit dner ttberraachenden Produktion seiner Gmtesfiihigkeiten hervortreten wollte, so hatte den feurigen Südländer schon früh die Idee beschlichen, das alte religiöse Gebäude des Islams über den Haufen zu werfen, an dessen Stdle einen neuen Glauben su errichten und sich sls Plropheten dieser neuen Lehre der Welt zu zeigen. Dass man mit diesen Ansichten im islamitischen Osten nicht so plötslich hervorrücken kann, wird Jeder leicht einsehen und Seid Ali Mohamed wusste dieses am allerbesten. Um sich seine fernere Macht zu verbürgen, durfte er seinen Ruf als frommer begeisterter Schiite nicht im vorhinein zerstören. Er führte deshalb lange Zeit ein strenges Ascetenleben, hielt Mohamed und die Imame für Gegenstäude seiner tiefsten Verehrung und um im Lichte eines von Gott begeisterten Mannes nodi besser prsngen su können, trat er sogar eine Pilgerrrise nach Mekka an. Von da ging er nach Bagdad, um die in der Umgebung befindlichen heiligen Orte der Schiiten su besuchen. Auf dem Wege hatte er es immer verstanden dne neugierige Menge seiner Landsleute an mch su locken. Seine begeisterte Rhetorik soll Wunder gewirkt haben und man ersfthlt, dass Leute, die su ihm gingen, um sich im Islam unterrichten su lassen, durch die Macht seiner Worte derartig bethört worden, dass sie im Feuer ihres Enthusiasmus es kaum bemerkten, dass der Mollah, anstatt sie in ihrem Glauben su stttrken, eben von demselben abgelenkt hebe. Von den Ufem des Tigris nach seiner

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Vaterstadt anirückgekehrt, hatten seine ßeiaegefährteny welche seine eriten Anhänger waren, ihm bald dne grosse Zahl von Proselyten verschaft. Von Grundung einer neuen Religion war öffentlich noch nicht die Rede. Man erzählte sich nur, dass Hadschi Ali Mohamed gar wunderlich schöne Dinge spreche. Sein Hann war daher bald bestürmt von Zuhörern, auf der Strasse zeigte er sich stets in grosser Begleitung aller Klassen der Bevölkerung, Mollahs sowohl als Handwerkern und Bauern, und wie man mir in Schiras erzahlte, war es zu dieser Zeit nicht so sehr die Idee einer neuen Religion, als seine schlagende Logik, mit der er die Missbrauche der ubrigen Mollahwelt rügte, seine kühnen Behauptungen über manche sweifelhaften Stellen in der heiligen Schrift, von welchen alle Welt sprach. Dass diese Mollahs bald seine bittersten Feinde werden mussten, ist begreiflich; er wurde von ihnen für dnen Verführer erklärt und als ein Ketzer verachtet, was ihm aber bei seiner Partei, da die herrschenden Hollahs in Iran nicht besonders beliebt sind, um so mehr Ansehen yerschaffbe. Als er in mehreren öffentliehen Disputationen die ersten Notabilitäten der ülemawelt Schiras durch seine unvergleichliche Beredsamkeit schlug und dieser Sieg ihm die Palme der unbestritten nen Superiorität brachte, so fing unser Schwärmer auch bald an mit seinen wirklichen Absichten hervorzutreten. Er deutete darauf hin, dass nicht nur die Mollahs von Schiras, nicht nür die Hollahs von Iran, sondern sämmtliehe Hollahs im Islam im Irrthume wären und dass er, im Besitze des Diamanten des wahren Glaubens, denselben bald derartig werde glänsen lassen, dass seine Strahlen die Rechtgläubigen aus den fernsten Regionen

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zu ihm locken und die Widerspenstigen mit Verblen- dung bestrafen werde. Ja er ging bald noch weiter und das Verhältniss zwischen ihm und dem Allmächtigen seinen entflammten Jüngern einmal schildernd, soll er im Arabischen ausgerufen haben: "Hu el ilm, ve ena babi hi, (er ist die Wissenschaft, ich bin seine Pforte") d. h. wenn ihr zu ihm gelangen wollt, könnt ihr nur durch mich dahin kommen. Und da er sich mit dem Prädikate von Bab (Pforte) bezeichnete, so wurde dieses bald sein gewöhnlicher Name und Babi hiessen die Bekenner seines Glaubens.

Es ist wahrlich sonderbar, wie die Perser, die doch dem Anscheine nach eifrige Mohamedaner sind, und besonders ihrer Sekte mit einem seltenen Fanatismus anhängen, den mit ihren frühem Glaubensgrundsätzen ganz widersprechenden Lehren des neuen Propheten sich so blindlings ergeben konnten und es bestätigt dieses am allerbesten meine oft geltend gemachte Ansicht, dass sie trotz aller äussern Bigotterie die schwächsten Mohamedaner im Osten sind, Ihr leicht zu entflammendes Gemttth findet in Neuerungen und in Ausserordentlichkeiten befriedigenden Genuss, und wenngleich nur Wenige die Essenz der babischen Lehre verstanden und sich vielleicht in dieselbe auch nicht vertiefen wollten, so wurden sie demungeachtet seine eifrigen Anhänger, betrachteten ihn als ein übernatürliches Wesen, und beehrten ihn mit dem Titel Hazreti Ala (die höchste Hoheit).

Die Behörde von Schiras, die das Auftreten Bab's lange als einen unschuldigen Spass betrachtete, kam erst später, als Bab's Macht schon bedeutend angewachsen, zur Besinnung. Der Gouverneur Hirsa Hussein

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Chan beschloss im Vereine mit den geistlichen Autoritäten die Sachlage dem Hofe von Teheran m unterbreiten, bei welcher Gelegenheit man natürlich mit den schwärzesten Farben die Gefahren malte, die durch das Auftreten des ketzerischen Seids der wahren Religion drohten. Aber Bab selbst, dem dieses sogleich hinterbracht wurde, gerieth nicht im mindesten in Verwirrung. Auch er schrieb einen Brief an den König und dessen Minister, äusserte sich in bittem Klagen über die Verworfenheit der ülemas und sagte, dass er, durch eine göttliche Mission aufgefordert, diesem Uebel abhelfen wolle. Er wisse, dass seine mächtige Gegenpartei ihm grossen Kampf verursachen werde, doch vertraue er der Gerechtigkeit seiner Sache, für welche sowohl er, als alle seine Gefährten gerne ihr Leben aufopfern. Es regierte damals der schwache Mehemed Schah oder besser gesagt, sein Minister Hadschi Mirza Agasi, dessen bizarre Ideen über Religion, dessen Anhänglichkeit an das Sofiwesen und merkliche Freundschaft mit den Gebern die acht muselmannische Welt ohnehin erbitterten. Wie vorauszusehen war, hatte dieser Minister trotz aller Einflüsterunfjen der hohen Molhihs dem Schiraser Seid nicht nur nicht mit genügender Strenge begegnet, sondern wie Viele behaupten, im Verborgenen noch Schutz angedeihen lassen. Statt ihn aus dem Wege zu räumen, wurde er zu Hausarrest verurtheilt, welche gelinde Behandlung seine Anhänger noch mehr frohlocken machte und die Zahl der durch ihn Bekehrten vermehrte sich wirklich von Tag zu Tag. Auch Bab selbst sprach klarer und deutlicher über seine Mission, ja er bewegte sich ganz frei und vermochte seine Lehre nicht nur in der nächsten Umgebung, sondern in allen Theilen des Reiches

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durch ausgeschickte Apostel zu verbreiten. Unter diesen letztern that sich besonders ein gewisser Moliah Hussein Buschrevie hervor, dessen grosse Fähigkeiten selbst seine Feinde anerkennen. Er kam von Chorasan, wo er seine Jugendjahre mit Religionsstudien und Kasuistik verlebte, nach Schiras, machte Bekanntschalt mit der Hochsten Hoheit und ward sogleich einer seiner thätigsten und eifrigsten Helfershelfer. Auf seiner Rückreise trat er in Is&han öffentlich auf, und erwarb sich eine beträchtliche Zahl von Anhängern, so auch in Kaschan und Teheran, wo er ein so grosses Aufsehen erregte, dass selbst der König ihn zu sehen wünschte. Auch diesem und seinem Minister machte er Bekehrungsvorschläge, indem er ihnen das neue Religionsbuch seines Chefs einhändigte. Wie uns Graf von Gobineau erzählt, soll er unter andern auch darauf hingewiesen haben, dass man in Hinblick auf die immer wichtiger werdenden Beziehungen zwischen Iran und Europa einer solchen Religion bedürfe, die die separatistischen Ideen, als: die Verabscheuung des Frengi als unrein, die Vielweiberei u. s. w., aus dem Wege räume und dass eine derartige Idee schon drei grosse Monarchen MitteLiäieiis, naiulich: den Grossmogul Schah Achbar, Schah Ismael und Nadir Schah beseelt hätte. Bab strebe nun nichts anderes als eine derartige Fusion an und sollte der König ihm üntersttttzung leisten, so würde er sich mit unvergänglichem Ruhme krönen. Mehemed Schah, ein Orientale pur sang, dem das laisser aller am allerliebsten war, strebte nach ganz andern Dingen, als die ihm Mollah Hussein versprach. Er wollte nur von den Qualen der heftigen Gicht befrdt sein, die ihn peinigten, er wollte Ruhe und ohne gegen das Auftreten Bab's mit besonderer

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Erbitterung erfüllt zu sein, waren diese weitgreifenden beunruhigenden Worte genug, um Moliah Hussein anzuzeigen, dass es ihm, wenn er nicht augenblicklich sammt seinen Angehörigen Teheran verlasse, schlecht ergeben werde. Dieser entfernte sich, doch der gezeigte Widerstand vermehrte nur seinen Eifer und wo er immer im Lande sich zeigte, konnte die Kraft seiner Worte Viele zur neuen Lehre bekehren. Er wurde nach Bab als zweite Perstm betrachtet und man betitelte ihn den Stellvertreter der Allerhochsten Hoheit.

Ausser diesem gab es aber noch zwei Haupträdelsfuhrer. Der eine hiess Hadschi Mohamed Ali Barfuruschi (nämlich aus Barfurusch in Hazendran und der zweite, oder besser gesagt, die zweite eine Frau aus Kazviu, deren eigentlicher Name Zerm Tadsch von ßab in Gurretül Ain, das heisst Augeubleude, verwandelt wurde. Von der Schönheit und den Geistesföhigkeiten dieser letzteren Frau werden Wunderdinge erzählt. Sie war die Tochter eines Mollahs, hatte sich schon früh mit Theologie beschäftigt und wurde, naclidem sie die Lehren des neuen Propheten erfasst, eine seiner eifrigsten Bekennernnien. Dem Flehen ihres Vaters, Onkels und Geuials widerstehend, bekannte sie sich öffentlich zur neuen Religion, zeigte sich ohne Schleier auf öffentlichen Plätzen und verkündete überall laut die Lehre, von deren Vortrefflichkeit sie durcli uud durch überzeugt war. Es war dies in der Islamwelt Irans eine seltene Erscheinung. Eine schöne, junge Frau, nicht nur gebildet, sondern gelehrt, die unverschleiert, aber mit seltenem tugendhaften Charakter umherzog, uud es war kein Wunder, wenn ihr apostolisches Auftreten Ausserordentliches wirkte.

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Diese drei theilten unter sich die Bekelirung ganz Irans und es ist wahrlich merkwürdig, wie die Regierung sowohl in den letzten Jahren Mehemed Schahs als auch zu Anfang der Tlironbesteigung Nasr-ed-din's mit ruhigem Auge zusah, wie Bab durch seine Agitatoren das Land in allen Richtungen unterminirte, wie er durch seine neuen Lehren nicht nur zwischen Volk und Behörde, sondern auch zwischen den einzelnen Mitgliedern derselben Familie Zwietracht säete und damit Unheil stiftete, ja, wie er Iran ganz gemächlich zu einer grossurtigen lievohition vorbereitete. Die ersten üfFentlichen Unruhen brachen in Chorasan aus. Mollah Hus- sein, der sich dort an die Spitze der Neubekehrten stellte, hatte der Regierung, die ohnehin mit Bekämpfung des empörten Salärs beschäftigt war, viel zu schaffen gegeben. In Mesched sowohl, als in Nischabur kam es in den offenen Strassen zu mehreren Gefechten. Die Babi's waren von dem Momente, da sie die neue Lehre annahmen, auch erbitterte Vertheidiger derselben und Mullahs und ruhige Kaufleute, die früher Waffen nur selten handhabten, wurden durch den Eifer für die neue Reilgion in tapfere Krieger verwandelt. In Chorasan jedoch konnte Moliah Hussein Buschrevi keine Aussicht auf eine grosse Partei erlangen. Er zog sich deshalb mit den Sdnigen nach den Gebirgen Mazendrans zurück, wo seine Bestrebungen ein glänzender Erfolg krönte. Denn kaum war er einige Wochen dort, als sich eine solche Menge des Volkes zu ihm bekehrte, dass der Gouverneur Chauler Mirza, einer fernem Vertheidigung der Provinz unfähig, bald in Teheran um Hilfe bitten musste. Ein regelmässiger Feldzng wurde gegen die neuen Anhänger geführt. Obwohl das Kriegsglück immer den schwärmerischen

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Religionskämpfern günstig war, so zwang sie doohdie Uebermacht sich zurückzuziehen, und da Schlupf winkel im gebirgigen und waldigen Mazendran nicht schwer zu finden sind, so hatten sie den auf dem Wege zwischen Sari und Bariurusch befindlichen Wallfahrtsort Scheich Tebersi zu ihrem festen Platze auserkoren. Hollah Hussein, der wie immer an der Spitze stand, liess den Ort befestigen. Gräben wurden um denselben gezogen und in kurzer Zeiten hatten die kampfiiihigen Babi's ihn mit Spdsevorrath derartig versehen, dass sie eine beträchtliche Zeit auch den heftigsten Angriffen widerstehen zu können glaubten. Von hier aus wurde die Bekehrung in der Provinz immer lebhafter betrieben. Die beiden Führer Mollah Hussein Buschrevi und Mohamed Ali Barfuruschi waren unermüdlich in ihrem £ifer und man erzählt auch Wunder von der blinden ünterthftnigkeit, mit welcher ihre Befehle befolgt wurden. Als sie später, zernirt, hart l)edrängt, viel zu leiden hatten, zeigte sich auch die Entschlossenheit und Todesverachtung unter ihnen in solch glänzender Weise, wie sie sonst bei Orientalen nur erhitzter Religionseifer hervorzubringen vermag. In Folge der Energie des Emir Nizams, des tüchtigen Grossvesiers bei der ThronbesteigungNasreddin Schahs, zog eine grössere Armee zur Einnahme Scheich Tabersi's. Anfangs gelang es den Babi's mehrere glückliche Ausfälle zu machen, bei denen sie unter den Fersern schreckliche Verwüstungen anrichteten. Die Grausamkeiten, die bei derartigen Kämpfim auf beiden Seiten ausgeübt wurden, werden noch heute in Mazendran mit den gräulichsten Farben geschildert. Bis endlich die Zahl der halbtoUen Babi's sich immer mehr verminderte, bis endlich Hollah Hussein Buschrevi selbst

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im Kampfe fiel uud die übrig gebliebenen, vom Hunger gepeinigten den letzten Verzweiflungskanipf aufnahmen, gelang es den königlichen Truppen dieses Nest, das weit und breit Schrecken verbreitete, einzunehmen, doch nur Uber den Leichenhaufeu der fanatischen Vertheidiger konnten sie den Weg dazu finden.

Während dieser Kampf in Mazendran ganz Tran in gespannter Neugierde erhielt, lebte Bab selbst internirt in seinem eigenen Hause in Schiras mit Wenigen verkehrend, wenn nicht mit übernatürlichen Geistern, wie die Seinigen behaupten, und wirklich niuss er nun selbst an die Wahrheit seiner Mission geglaubt haben, denn ist es nicht wunderbar, dass während er dort im Stillen sass, seine Lehre in allen Theilen des grossen Reiches unter allen Ständen sich immer mehr verbreitete. Es waren nicht nur Bauersleute, sondern viele Mollahs, ja besonders Seide, die dieser neuen Lehre zufielen und seihst die Juden Persiens hatten sich für dieselbe interessirt. Viel hatte zu ihrer Ausbreitung beigetragen, dass unter ihren ersten Vorkämpfern energische Männer waren, wie Mollah Hussein Buschrevi, der es selbst mit dem Schah aufzunehmen wagte, und die häufigen Niederlagen der königlichen Truppen waren die beredtesten Wunderthaten der neuen Lehre.

Kaum waren die Flammen der Revolution mit mächtigen Blutströmen in Mazendran unterdrückt, als sich der Kampf an einem andern Orte mit nicht weniger Erbitterung entspann. Es war dies in Sendschan, der Hauptstadt des gutbevölkerten Distriktes von Chamsa, wo Mollah Mohamed Ali Zendschani mit eben solch erstaunlicher Energie, wie sein Glaubensgenosse in Mazendran, die Bevölkerung erst gegen den dortigen

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Gouverneur, später gegen eine grosse von Teheran gesandte Trappe aafUhrte. Man findet noch beute allenthalben die Spuren der Verwüstung, welche dieser fürchterliche Kampf in Sendschan nach allen Richtungen anrichtete. In der Zitadelle der genannten Stadt verschansst, führten die Babi's, welche grösstentbeils aus fHedlichen Bürgern sich rekmtirten, mit unerhörter Erbitterung den Kampf, leisteten Wunder der Tapferkeit, bis auch sie endlich, von der Ueberzabl der königliehen Truppen hart bedrängt, sich nur dem Verzweiflungskampfe hingaben. Bei einem solchen wurde nun Mollah Mohammed Ali schwer verwundet und als er nach einem mehrtägigen Leiden sein Ende herannahen fühlte, versammelte er die Obersten seiner Anhänger um sein Sterbelager, gab ihnen unter Kanonendonner seine letzten Instruktionen; "er forderte sie auf", erzählt uns Graf Gobineau, "sich durch seinen Verlust nicht entmuthigen zu lassen und bis zu Ende dem Feinde zu widerstehen. Er bewies ihnen, dass dies ein übrigens nicht sehr kostspieliges Heldenstück wäre, denn was ihn betreffe, werde er nach 40 Tagen wieder auferstehen und sie selbst werden den Tod nicht viel härter empfinden. Er ermahnte Jeden lächelnd, sich fröhlich und wohlaufgelegt zu zeigen; denn nichts darf betrüben, sagte er, in derartigen Torttbergehenden Zufällen. Sa sprechend gab er seinen Geist auf." Er wurde in den Kleidern mit dem Schwerte an der Seite begraben. Doch seine Abwesenheit aus der Reihe der Kämpfer machte sich bald fühlbar. Die königlichen Truppen gewannen immer mehr an Terrain und die fanatischen Anhänger Bab*s, zur Strekkung der Waffen genöthigt, wurden trotz des versprochenen Pardons auf die grausamste Weise hingemetzelt.

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Auch an andern Orten gab es weniger bedeutende Aufstande und det schon genannte ener^sche Premierminister Persiens dachte, es sei hohe Zeit dieses Uehel von der Wurzel ans zu vertilgen. Der Prophet von Schiras wurde in seiner eigenen Wohnung gefangen genommen, erst nach der Zitadelle Tschcgrek in Gilan gebracht, von wo er zusammen mit zwei seiner treuesten Bekenner nach Tebris in die Zitadelle versetzt wurde. Hier lud man ihn erst vor eine grosse Versammlung der ersten und gelehrtesten Hollahs der Stadt, die die Falschlieit seiner Lehren aussprechen sollten, um auf diese Weise im Auge der Bevölkerung sein Ansehen zu vernichten. Bab bestand die heftige Kontroverse mit merklichem Genie und Geistesgegenwart, doch da er eines grellen Irrthums überwiesen werden musste, so halfen alle seine Anstrengungen nichts und als Ketzer, Verführer und Rebell gegen König und Religion angeklagt, wurde er zum Tode verurtheilt. Um die Welt von der Sterblichkeit des Propheten zu überzeugen, wollte man die £xekution unter möglichster Oeffentlichkeit ausführen. Seine swei treuen Schüler begleiteten ihn auf dem letzten Wege. Der eine, Namens Aga Seid Senveizi, fiel von Martern und Qualen erschöpft zur Erde und weinte bitterlich. Man versprach ihm Pardon unter der Bedingung der Abnegation und Beschimpfung Bab's. Von Schmerz überwältigt, vergass sich dieser und spuckte seinem Herrn ins Gresicht, worauf er entlassen wurde. Er floh nach Teheran, doch hat seine spätere Reue ihn zu einem noch wildern Babi gemacht und er starb auch einen der schrecklichsten Martertode. Der zweite Schüler war aber ganz standhaft, er wurde neben seinem Meister an die Wand gelehnt, um erschossen zu

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werden. Beide wartin mit Stricken gebunden und man stelle sich die ausserordentliche Verwunderung vor, als nach den Schüssen, die eine ganze Compagnie auf beide Delinquenten abfeuerte, man aus dem dichten Qualme Bab, den Propheten selbst, unbeschädigt und unversehrt hervortreten sah. Die Kugeln hatten auf eine fiist unglaubliche Weise sämmtliche Stricke, mit denen er gebunden war, zerrissen, ohne ihn im mindesten beschädigt zu haben und da er von der Feme ein Wachhaus sah, so stürzte er in aller Eile sich in dasselbe.

Hätte Bab genug Greistesgegenwart gehabt, in diesem Momente der äussersten Verwunderung der grossen Menge, unter welcher er gewiss auch Anhänger hatte, sich als einen durch ein göttliches Wunder Geretteten zu zeigen, dieselbe zu harangiren, so ist es gar keinem Zweifel unterworfen, dass weder die Truppen, noch der König, ja irgend eine Macht ihn ein zweites Mal hKtte vor den Tod stellen können. Doch die Qualen der letzten Stunde hatten ihn aller Geistesfähigkeit beraubt, er wurde ergriffen, ein zweites Mal angebunden und wenn man auch jetzt nur mit Mühe Leute fand, die auf ihn schiessen wollten, so hatte die zweite Decharge dennoch seinem Leben ein Ende gemacht Er fiel zusammen und seine Leiche wurde drei Tage lang, um das Volk genau zu überzeugen, in allen Strassen herumgeschleppt.

Bab war todt, doch das Feuer seiner Anhänger war mit seinem Hinscheiden nicht nur nicht erloschen, sondern es loderte mit doppelter Wuth auf in Liebe für den gefallenen Märtyrer und in Bache gegen seine Henker.

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Der jugendliche König Nasreddin Schah, den man immer anspornte die Babi*s energisch zu verfolgen, Hess auch wirklich alle erdenklichen Grausamkeiten an diesen verüben, welche die RachegefUhle nur noch mehr anfachten und der König selbst entkam nur mit grosser Mühe den Gefahren eines Attentates, welches einige entschlossene Babi's an ihm ausführten. Von Zeit zu Zeit tauchen immer neuere Gerüchte über Verschwörungen und Attentate dieser geheimen Sekte auf und die leichteste Ahnung genügt, um ganze Familien ausrotten zu lassen. Als unerhörte Tortur wird selbst von den Persern die Hinrichtung eines gewissen Suleiman Chans betrachtet, der als Hauptverschwörer der Schuld überwiesen und zum Tode verurtheilt wurde. Suleiman Chan, ein wohlbeleibter Mann, hatte zuerst vier Schnitte in die Brust bekommen, in welche brennende Kerzen gesteckt wurden und man führte ihn so lange im Bazar herum, bis das Wachs der Kerzen von den Flammen verzehrt war und der Docht sich später am herausfliessenden Fett des Delinquenten nähren musste. Darauf wurde ihm glühende schwere Hufeisen auf die nackten Fusssohlen angeschlagen und aufs Neue wurde er herum geführt, bis man ihm endlich alle Zähne vom Munde herausriss und in der Form eines Halbmondes auf den Schädel einschlug. Da starb er erst. Es waren nicht nur Männer, nicht nur Greise, sondern selbst Kinder und Frauen, die den Martertod des Babithums mit seltenem Stoizismus ertrugen. Viele wollte man retten, indem man sie zur Abschwörung aufforderte, doch selten, ja fast nie gelang es ein Mitglied abtrünnig zu machen. Der Tod, nach ihren Begriffen ein sehnsuchtsvoll erwünschtes Ende, ein nur vorübergehender Schlaf, aus dem sie bald erwachen

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8ollteii| wurde Ton Vielen auf alle mögliche W^se ge- sucht und ttberaus glücklich schätzten sich diejenigen, die von ihrem geistigen Oberhaiipte als solches Werk- zeug gebraucht wurden, als welches sie sich die Krone des Märtyrerthums erwerben konnten.

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Nachdem wir nun so Vieles über die Babi's selbst gesprochen haben, wird der Leser mit Recht auch etwas über ihr Gesetzbuch oder über den Geist jener Lehre von uns verlangen können, die in einem kurzen Zeitraum sich so viele Anhitnger verschafft hat und trotz aller möglichen Ausrottungsversnche noch heute in Persien, wenn auch nur verboro^en Bekenner zählt. Ich habe während meines Aufenthaltes in Pcrsien Vieles von dem Eanun (Gesetzbuch) der neuen Sekte sprechen gehört, welches Bab selbst verfksst haben soll und von dem eine ächte Kopie sich in der königlichen Bibliothek zu Teheran befindet. Ja, neuerer Zeit soll auch eine Abschrift davon nach Petersburg gegangen sein. Von Abschriften dieses Buches im Besitze von Privaten kann man nur selten etwas hören, denn der Ruf eines solchen Eigenthums könnte einem als vermeinten Babi sehr ge&hrlich werden und Niemand wagt es auch, sich eines solchen Besitzes zu rühmen. So wie die Bücher selbst daher nur in Verborgenheit gehalten werden, so schwebt auch Uber die eigentliche Wissenschaft der neuen Lehre ein dichter Nebel. Der Eine behauptet, Bab hätte Kommunismus gepredigt, den Koran geleugnet und die Institutionen des Islams gänzlich über den Haufen geworfen. Andere gehen noch weiter und erzählen, dass er ein juste milieu zwischen den Lehren der altpersischen

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und christlichen Religion schaffen wollte; am allerwahrachmnlichsten aber dttnkt mir jene Version, nach welcher Bab die Prophetenreihe, die Mohamed aufgestellt hat; guthcissend) sich nur in so fern von ihm unterscheidet, dass er den arabischen Religionsstifter nicht den letsten der Propheten nennt, sondern die Fortsetzung der von jeher von Zeit zu Zeit eintretenden göttlichen Missionen für nothwendig hält, und da die Menschheit seit Mohamed schon wieder ins grosse Meer der Sünden versunken ist, so hat Gott es wohl befinden, nun ihm eine Mission der Verbesserung und Belehrung anzuvertrauen.

Als Prophet beginnt er die Eigenschaften der göttlichen Individualität zu detailliren, eine Abhandlung, die viele Zeichen seines häußgen Verkehrs mit Christen und Gebern an sich trägt; Er geht sodann zu den Institutionen der neuen Gresellschaft über, deren Leitung er einer gewissen Anzahl von Priestern anvertraut. Tempel gibt es keine, ausgenommen die Gräber der gefallenen Märtyrer des Babithums. Auch die Kible, nämlich der Punkt, in welchem bestimmt ist sich beim Gebete nach Jerusalem oder Mekka zu wenden, wird ausgelassen. Die Babi's brauchen von geistigen Getränken oder sonstigen dem Islam verbotenen Speisen sich nicht zu enthalten, sind mit einem Worte von allen Aeusserlichkeiten enthoben, die Mohamed seinen Anhängern strenge befiehlt. Sehr streng verföhrt er gegen die Nichtbabi's. Von diesen darf man keinen Pardon verlangen, auch ihnen keinen geben. Sic dürfen nichts besitzen, folglich müssen sie aller Habe und alles Gutes beraubt werden, was auch ein vorzüglicher Magnet für die habsüchtigen Iraner war. An der Beute betheiligen sich nur das Volk

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und die Priester, der König und die Behörden spielen überall eine sehr untergeordnete Rolle. Steuern oder sonstige Eontributionen brauchen nicht gesahlt zu werden. Nicht ohne Interesse sind seine Vorschriften über die Ehe, welche er Jedem zur strengen Pflicht macht und wenn er gleich dem Manne erlaubt eine zweite Frau zu nehmen, so würde er solches Niemandem anrathen und hält übrigens die Polygamie (ur sehr gefährlich. (Diese Vorschriften sollen Ursache gewesen sein, dasa viele Frauen sdne eifrigen Anhänger wurden; er erlaubte ihnen auch den Schleier zu beseitigen. Sie dürfen gleich den Männern sich überall zeigen und haben im öffentlichen Leben dieselben Rechte wie die Erstern.)

Ein buntes Gemisch daher von Gutem und Schlechtem, von Bizarrem und Merkwürdigem ist es, was das heilige Buch der Babi's enthält. Näher ist mir keines von den sogenannten Eanuns (Gesetzbüchern) zu Gesichte gekommen und die schwachen Notizen, die wir hierüber geben, stammen theils aus dem Munde der Perser, sind aber auch theils in Gobineaus Abhandlung über Bab in dem Buche "Les Religions et les Philosophies dans l'Asie centrale" zu finden. Auf mich hat Bab sowohl als seine Lehre Alles, nur nicht den Eindruck einer ernst gemeinten Reform, einer wirklichen Begeisterung machen können. In meinem jahrelangen Verkehr mit den Orientalen habe ich es gefunden, wie im Laufe dieser Blätter oft bemerkt wird, dass eine grosse Neigung, von dem einen Extrem in das andere zu feilen, bei ihnen vorherrschend ist. Während der Zeit, die ich in Eonstantinopel verlebte, sind zwei derartige Propheten aufgetreten. Beide wurden von der mehr wachsamen türkischen Regierung sogleich arretirt und beseitigt. In allen Theilen des

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dem lslam gehörigen Landes tauchen yon Zeit zu Zeit einige erhitzte Köpfe auf, die mit dem Aufgebot ihrer reichen Phantasie aut kurze Zeit die öffentliche Meinung in Anspruch nehmen. In einer Periode der Anarchie ist es ihnen viel leichter sich Bekehrte zu schaffen, doch wo nur ein Schatten der Regierung ist, werden sie, als gefährlich der bestehenden Ordnung, beseitigt und vernichtet. Und da die besondern Glückszufalle, die gewissen Propheten und Reformatoren zur Verewigung ihres Namens grosse Dienste leisten, nur selten sind, da der Orientale, trotz aller seiner momentanen Aufregung dennoch mit zäher Festigkeit an alten Institutionen hält, so ist es leicht begreiflich, dass das Werk der neu auftauchenden Propheten nur selten sie selbst überlebt.

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